16. Februar 2021

Wirtschaftsstandort setzt auf Know-how im Gesundheitsbereich

Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf in Labor
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In der Coronakrise sind sie in den Vordergrund gerückt: innovative Unternehmen, die im Kampf gegen Krankheiten wirksame Impfstoffe, Verfahren und Medikamente entwickeln. Auch in Tirol sind zahlreiche Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Pharma, Biotechnologie und Chemie („Life Sciences“) aktiv.

„Das Land Tirol setzt viele Initiativen zur Förderung, Beratung und Vernetzung der heimischen Wirtschaft und Forschung, um gezielt Innovationen anzustoßen“, betont Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Tirol verfüge über ausgezeichnete Rahmenbedingungen, damit neue Forschungsergebnisse vom Labor ihren Weg in die Wirtschaft und schließlich zu den PatientInnen finden.

SiNSOMA: Testverfahren für Corona-Nachweis

Ein aktuelles Beispiel ist das Tiroler Startup SiNSOMA, das als Spin-Off der Uni Innsbruck bereits im März 2020 ein Testverfahren zum Nachweis von SARSCoV- 2 entwickelt hat. Zuletzt wurden zwei neue Verfahren präsentiert, die Varianten des Coronavirus schneller und effizienter identifizieren als bisher. Seitens des Landes wurde SiNSOMA etwa über die Innovationsförderung finanziell unterstützt und begleitet. Im Jahr 2020 gewann das Startup den Euregio Innovationspreis.

Innovative Tiroler Krebstherapie

Ein zweites Beispiel ist das Biotech- Unternehmen ViraTherapeutics, das in Rum an der Weiterentwicklung einer Technologie zur Krebsbehandlung forscht. Die Therapie setzt auf den Einsatz onkolytischer Viren, die Krebszellen zerstören können, ohne gesunde Zellen anzugreifen. Auch das Immunsystem der PatientInnen wird dabei aktiviert, um bei der Bekämpfung der Krebszellen mitzuhelfen. Die landeseigene Standortagentur Tirol hat die Firma beraten und begleitet sowie bei der Auswahl eines neuen Standortes und den Behördenkontakten unterstützt. ViraTherapeutics erhielt schon für die Unternehmensgründung im Jahr 2013 eine finanzielle Starthilfe vom Land sowie zuletzt eine Unterstützung im Rahmen eines geförderten Forschungsprojekts.

K-Regio und „Health Hub Tirol“

Im Rahmen des Programms Regionale Kompetenzzentren (K-Regio) stellt das Land aktuell 4,6 Millionen Euro für neue Forschungsprojekte aus Wirtschaft und Wissenschaft bereit. „Derzeit ist zudem ein eigener ‚Health Hub Tirol‘ als Zentrum für Innovationen im medizinischen Bereich in Ausarbeitung. Wir haben bereits jetzt tolle Medizinunternehmen. Es ist durchaus denkbar, dass eine Firma wie Biontech auch in Tirol gegründet wird“, so LRin Zoller-Frischauf. Die erfolgreiche Entwicklung der „Life Sciences“ zeige sich auch bei den Exportzahlen: Trotz der Krise konnte die Ausfuhr im Pharmabereich im ersten Halbjahr 2020 um ein Drittel (auf 1,5 Milliarden Euro) und jene der chemischen Industrie um ein Viertel (auf 42 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden. 2019 wurden aus Tirol zuletzt Waren im Wert von 13,2 Milliarden Euro exportiert – knapp ein Viertel davon fällt auf den Pharmabereich zurück.  
 

Der „Life Science“-Sektor in Tirol

  •  Tirol = Hotspot des österreichischen „Life Science“-Sektors (Medizintechnik, Pharma, Biotechnologie, Chemie)
  •  11.000 Beschäftigte in Wirtschaft & Wissenschaft
  •  Branchenumsatz: 2,25 Mrd. Euro
  •  Zahlreiche Initiativen von Bund, Land, Hochschulen und Industrie

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