22. April 2024

Arbeitsmarkt

Jugendliche, die sich freuen
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Mit EU-Mitteln zu mehr Chancengleichheit am Tiroler Arbeitsmarkt

Nicht alle Menschen in der Gesellschaft verfügen über die gleichen Chancen. Ob Geschlecht, Herkunft oder sozialer Hintergrund – es gibt eine Reihe von Faktoren, die den Erfolg auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen, auch in Tirol. Mit EU-Mitteln setzt sich das Land Tirol dafür ein, diesen Ungleichheiten entgegenzuwirken und zugleich den Arbeitsmarkt zu beleben.
Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) ist das wichtigste arbeitsmarktpolitische Instrument der Europäischen Union. Mit diesen Finanzmitteln sollen die Beschäftigungs- und Bildungschancen sowie der wirtschaftliche und soziale Zusammenhalt in der EU verbessert werden. Für die Periode 2021 bis 2027 erhält das Land Tirol ESF+Mittel in Höhe von rund 11,2 Millionen Euro, wobei bereits rund sechs Millionen Euro für laufende Projekte reserviert sind. Zusätzlich gibt es rund 4,4 Millionen Euro an gebundenen Landesmitteln. Großteils entstammen die Landesmittel dem Verantwortungsbereich von Arbeitslandesrätin Astrid Mair, die dazu betont: „Durch die ESF+Mittel haben wir die Möglichkeit, zahlreiche Projekte zu realisieren und den Arbeitsmarkt damit gezielt zu fördern.“
Die Projekte, die damit finanziert werden (mehr Infos dazu auf den nächsten Seiten), sollen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern vorantreiben, Armut bekämpfen, Inklusion unterstützen und soziale Innovationen fördern. Zu den Zielgruppen zählen damit vor allem Frauen, Menschen in prekären finanziellen Verhältnissen sowie zugewanderte Personen. Das Ziel ist, ihre berufliche Situation zu verbessern bzw. die Rückkehr und Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Jede und jeder sollte Zugang zum Arbeitsmarkt haben und sich dort auch entsprechend entfalten können. Denn Arbeit ist nicht nur ein Mittel zum Lebensunterhalt, sondern auch ein Grundrecht und eine Quelle der Würde und Selbstverwirklichung. Die Projekte, die mit EU-Unterstützung umgesetzt werden, zielen darauf ab, Menschen in Tirol dieselben Arbeitschancen zu ermöglichen. Von einer steigenden Erwerbsbeteiligung und beruflichen Höherqualifizierungen profitieren daher vor allem auch der Arbeitsmarkt und die Unternehmen“, führt LRin Mair weiter aus.
Sozial- und Frauenlandesrätin Eva Pawlata, in deren Zuständigkeit das EU-geförderte Projekt „rise up“ fällt, ergänzt: „70 Prozent der unbezahlten Sorgearbeit leisten in Tirol Frauen. Diese ungleiche Verteilung ist unmittelbar mit dem ökonomischen Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern verknüpft. Nur durch die gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben ist eine eigenständige Existenzsicherung möglich. Eine Priorität der aktuellen ESF+Projekte liegt daher in der Förderung der partnerschaftlichen Aufteilung von Sorgearbeit.“

Projekte, die mit EU-Mitteln finanziert und in Tirol umgesetzt werden

rise up

Rückkehr und Aufbruch in die Tiroler Arbeitswelt
Angebot: Beratung und Coaching
Zielgruppe: Karenzierte Eltern, karenzierte pflegende Angehörige sowie aufgrund von Betreuungspflichten Teilzeit arbeitende bzw. nicht erwerbstätige Personen. Das Projekt „rise up“ richtet sich aber auch an Unternehmen und bietet ein kostenloses Coaching für MitarbeiterInnen an.
Ziel: Bei der partnerschaftlichen Aufteilung von Betreuungspflichten und der Rückkehr ins Berufsleben unterstützen.
Mehr Infos unter: www.riseup-tirol.at

inbus

„Case-Management für Working Poor“
Angebot: Beratung
Zielgruppe: Personen, die trotz Beschäftigung von Armut bedroht sind.
Ziel: Individuelle Lösungswege zur Verbesserung der beruflichen Situation entwickeln und umsetzen – beispielsweise durch ein höheres Einkommen.
Mehr Infos unter: www.inbus.tirol

Weiterbildungsbonus Tirol

Angebot: Förderung von Weiterbildung
Zielgruppe: Personen, die zu den „Working Poor“ zählen – also zu jenen Menschen, die trotz Beschäftigung von Armut bedroht sind.
Ziel: Durch Weiterbildungsmaßnahmen neue Job- und Einkommensperspektiven schaffen.
Mehr Infos unter: www.tirol.gv.at/weiterbildungsbonus

Onboarding Tirol

Durchstarten am Tiroler Arbeitsmarkt
Angebot: Unterstützung, Beratung und Vermittlung
Zielgruppe: Beim AMS Tirol vorgemerkte Personen mit Aufenthaltsrecht für Vertriebene, Asylberechtigte/subsidiär Schutzberechtigte und AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit sowie EU- und Drittstaatenangehörige, die Probleme bei der Arbeitsmarktintegration haben.
Ziel: Zugewanderten Menschen helfen, am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und durch Aufklärung und Vernetzung eine nachhaltige Integration fördern.
Mehr Infos unter: www.itworks.co.at

BORA 2.0

Angebot: Beratung und Betreuung
Zielgruppe: Langzeitarbeitslose und langzeitbeschäftigungslose Personen.
Ziel: Die Chancen auf Integration in den Arbeitsmarkt wahren – beispielsweise durch die Stabilisierung der Lebenssituation – und die Teilnehmenden bei Bewerbungsaktivitäten begleiten.
Mehr Infos unter: www.itworks.co.at
 

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