Die Euregio-Frauenversammlung bringt Frauen zusammen – als Ort des Austausches, der Vernetzung und gemeinsamer Strategien. Unter Tiroler Vorsitz wird die Frauenversammlung 2026 wieder in Tirol stattfinden.
In Innsbruck kam das Gremium bereits 2016 erstmals zusammen. Seither rotiert es durch die drei Landesteile der Euregio – zuletzt fand es 2023 in Bozen statt. Ziel der Versammlung ist es, zentrale gesellschaftspolitische Fragen aus Frauensicht zu diskutieren. Dabei werden gemeinsame Positionen erarbeitet, die in politische Entscheidungsprozesse einfließen. Teilnehmerinnen sind Frauen aus der gesamten Euregio, die politische Funktionen innehaben (auf EU-, nationaler, regionaler oder kommunaler Ebene). Ebenso vertreten sind Frauenorganisationen der Sozialpartner sowie Vereinigungen mit dem Schwerpunkt Chancengleichheit. Ergänzt wird der Kreis durch Expertinnen zu Schwerpunktthemen.
Frauen sind (nicht) gleich Männer
Der Gleichstellungsbericht Tirol 2024 zeigt: In vielen Bereichen gibt es nach wie vor Unterschiede zwischen Frauen und Männern.- 48 Prozent der Frauen arbeiten in Teilzeit (Männer: elf Prozent).
- Frauen leisten doppelt so viel Sorgearbeit (Haushalt und Familie) wie Männer.
- Nur 18 Prozent der Frauen, aber 31 Prozent der Männer sind in Leitungsfunktionen.
- Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen 17 Prozent weniger als vollzeitbeschäftigte Männer.
Kommentar:
Gleichstellung ist kein Selbstläufer Bei der Gleichstellung von Frauen und Männern hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten einiges getan. Dennoch sind wir vom Ziel einer gleichen sozialen, ökonomischen und politischen Teilhabe noch weit entfernt. Um echte Chancengleichheit zu erreichen, braucht es einen tiefgreifenden Wandel – wir alle sind gefordert, patriarchale Strukturen zu hinterfragen und aufzubrechen. Gleichzeitig braucht es weiterhin eine starke Gleichstellungspolitik, die Errungenschaften absichert und neue Impulse setzt. Die Euregio-Frauenversammlung ist dabei ein wertvolles Netzwerk: Sie stärkt die Perspektiven und Anliegen von Frauen und treibt so Gleichstellung über territoriale Grenzen hinweg voran.- LRin Eva Pawlata