30. Juni 2023

Gesund durch eine Hitzewelle kommen

Landesrätin Cornelia Hagele
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„Das Risiko von Gesundheitsschäden durch Hitze und erhöhte UV-Strahlung lässt sich durch Vorsorge weitgehend verringern.“ – LRin Cornelia Hagele
Hitzewellen sind mittlerweile keine Ausnahmeerscheinung mehr. Zudem haben sie große Auswirkungen auf die Gesundheit.

Extreme Hitze wirkt sich auf den gesamten Organismus aus und belastet vor allem Lunge, Herz und Nieren. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Die Zahl der Hitzetage mit über 30 Grad hat sich in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten laut GeoSphere Austria vervielfacht. Die Auswertung der Wetterstationen mit mehr als 100 Jahre langen Datenreihen weist seit den 1990er-Jahren nahezu jedes Jahr Hitzewellen auf. Hohe Temperaturen und langanhaltende Hitzewellen können bestehende Erkrankungen verschlimmern und zu Hitzeerschöpfung, Dehydrierung und lebensbedrohlichem Hitzschlag führen.

Hitzebedingte Erkrankungen nehmen zu

Hitzebelastungen können bisher unbemerkte gesundheitliche Probleme verstärken. Diese mutieren dann oftmals zu Notfällen. Durch langanhaltende Hitze steigt auch das Risiko für Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem nimmt durch die erhöhte UV-Strahlung die Gefahr von Augen- und Hauterkrankungen wie dem weißen oder gefährlichen schwarzen Hautkrebs zu. Folgende Personengruppen sind für hitzebedingte Gesundheitsprobleme bzw. für einen Hitzschlag oder Sonnenstich besonders gefährdet: Menschen über 65 Jahre, Personen mit Vorerkrankungen, Säuglinge und Kinder, Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Übergewicht, Personen, die körperlich schwer und im Freien arbeiten sowie Personen, die Unterstützung benötigen und alleine leben.

Besondere Vorsicht gilt auch für SportlerInnen

Die Hitzebeständigkeit beim Sport hängt vom Trainingszustand ab. Beim Sport im Freien ergibt sich jedoch aufgrund der Hitze eine Mehrarbeit für den Kreislauf und das Herz muss mehr pumpen, um den Körper zu kühlen. Außerdem gehen über den Schweiß wichtige Blutsalze verloren. Der Flüssigkeitsverlust gepaart mit hohen Temperaturen kann dabei zu Dehydrierung führen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher entscheidend. Bei zunehmenden Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl sollte die Einheit jedoch besser abgebrochen werden.

Risiko für Herz und Haut reduzieren

Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz wird bei extremen Hitzewellen empfohlen, sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen und auf eine leicht verdauliche und fettarme Ernährung sowie entsprechende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Um das Risiko von Hauterkrankungen zu minimieren, wird auf einen vernünftigen Umgang mit der Sonne verwiesen. Das ist laut der Österreichischen Krebshilfe der wichtigste Teil der Hautkrebs-Vorsorge: Denn je mehr Sonnenbrände, desto höher das Hautkrebsrisiko. Bei intensiver Sonnenstrahlung wird empfohlen, die Haut durch natürlichen Schatten, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und Sonnenschutzkleidung zu schützen. Laut der Österreichischen Krebshilfe wird eine regelmäßige Selbstbeobachtung der Haut auf unregelmäßige Muttermale sowie eine zweimal jährliche Kontrolle bei der Hautärztin/dem Hautarzt empfohlen, um das Risiko für Hautkrebs zu reduzieren.

Wussten Sie, dass...

… bei einem Hitzschlag die Körpertemperatur in kurzer Zeit auf 41 Grad ansteigt? Die Ursache dafür ist ein Wärmestau im Körper, der zu einer Überhitzung führt. Symptome sind ein roter Kopf, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit.
… speziell Kinder durch ihre dünnere Schädeldecke für einen Sonnenstich besonders gefährdet sind? Diese Reizung der Hirnhaut entsteht durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den ungeschützten Kopf und Nacken.
… 90 Prozent aller Hautkrebsfälle durch Früherkennung heilbar sind? Eine regelmäßige Selbstbeobachtung sowie die zweimal jährliche Kontrolle von unregelmäßigen Muttermalen senkt das Risiko von Hautkrebs.
Bei allen hitzebedingten Notfällen ist die Erste Hilfe wesentlich: Körper beispielsweise mit feuchten Tüchern kühlen und Notruf (Rettung: 144) absetzen!
Weitere Informationen zum Thema Hitze finden Sie unter tirol.gv.at/hitze
 

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