18. Dezember 2019

Erstes Halbjahr 2020: 20 Blockabfertigungstage bei Kufstein-Nord

von Bettina Sax
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Insgesamt war die Blockabfertigung im vergangenen Jahr 104,5 Stunden aktiv – also durchschnittlich 3,9
Stunden pro Dosiertag.
Seit knapp zwei Jahren gibt es sie: die LKW-Blockabfertigungen bei Kufstein- Nord. Dabei dürfen ab 5 Uhr in der Früh maximal 300 LKW pro Stunde den Checkpoint passieren.

Dafür werden die anfahrenden LKW bereits frühzeitig verlangsamt und im Falle von zu hohem Aufkommen auch gestoppt. Kontrolliert wird dies vonseiten der Polizei, welche die Blockabfertigung so koordiniert, dass der Verkehrsfluss für alle VerkehrsteilnehmerInnen über den gesamten Inntalkorridor und in weiterer Folge auch in Richtung Brennerpass im Tagesverlauf gewährleistet ist. Auch im ersten Halbjahr 2020 werden die Blockabfertigungen an insgesamt 20 Tagen fortgesetzt. Im Vorfeld werden aufgrund von Verkehrsprognosen und realen Erfahrungswerten der vergangenen Jahre – inklusive der bereits im vergangenen Jahr erfolgten Blockabfertigungstage – alle Verkehrsannahmen kritisch geprüft: An welchen Tagen wurden besonders viele LKW gezählt? Wie hat sich der Rückstau entwickelt? Inwiefern unterscheidet sich die Dosierdauer an kritischen Tagen? Solche und ähnliche Fragen sind ebenso ausschlaggebend wie die prognostizierten jährlichen LKW-Zahlen. Beim Dosierkalender geht es dann darum, vor allem jene Tage zu identifizieren, an denen es zu einem sehr hohen LKW-Aufkommen in den Morgenstunden und damit zu schweren Störungen auf der A12 Inntal- bzw. A13 Brennerautobahn kommen kann.

Automatisiertes Dosiersystem ab Februar

Um die Polizei bestmöglich in ihrer Arbeit zu unterstützen, beschloss die Tiroler Landesregierung gemeinsam mit der ASFINAG 1,36 Millionen Euro für ein automatisiertes Dosiersystem bereitzustellen. Zunächst wird ein permanentes System installiert, welches bei erhöhtem Verkehrsaufkommen automatisch aktiviert wird. Zirka alle zwölf Sekunden wird dann künftig ein LKW mithilfe von an unterschiedlichen Standorten positionierten Ampeln, LED-Wechseltextanzeigen und Videoüberwachung den Checkpoint bei Kufstein-Nord passieren – maximal bleiben es 300 LKW pro Stunde. Der Straßenabschnitt wird verbreitert und der Kontrollstreifen verlängert, um dort eine Kontrollbucht einrichten zu können. Nachdem die LKW verlangsamt oder angehalten wurden, werden sie wieder in den regulären Verkehr auf der Autobahn eingeordnet. Die mobilen Container werden von der Exekutive weiterhin genutzt. LH Günther Platter: „Die Blockabfertigungen sind unverzichtbar: Damit gewährleisten wir die Verkehrs- und Versorgungssicherheit an verkehrskritischen Tagen. Die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur ist erreicht – wir müssen handeln. 2,5 Millionen LKW pro Jahr lassen sich nicht von heute auf morgen reduzieren – bis wir eine nachhaltige Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene erreichen bzw. dem Transitverkehr endgültig Herr werden, müssen wir uns mit solchen Notwehrmaßnahmen schützen.“ LHStvin Ingrid Felipe: „Mehr als die Hälfte der Transit-LKW nahmen im Vorjahr längere Fahrzeiten in Kauf, um kostengünstiger zu transportieren. Wir brauchen ein Umdenken: Ziel muss es sein, diesen Umwegtransit einzudämmen, indem wir den Transport auf der Schiene attraktiver und den Straßengütertransport teurer machen. Bis uns das zusammen mit unseren Nachbarregionen und Staaten gelingt, müssen wir uns der Dosiersysteme bedienen, um so die Verkehrssicherheit auf der Inntalautobahn gewährleisten zu können.“


Dosierkalender für das erste Halbjahr 2020

Tag nach Hl. Drei Könige: 7. Jänner
Hohes Verkehrsaufkommen (Prognose): 17. Februar, 24. Februar, 2. März, 9. März, 16. März, 27. April
Rund um Christi Himmelfahrt: 18. Mai, 19. Mai, 20. Mai, 22. Mai
Rund um Pfingsten: 29. Mai, 30. Mai, 3. Juni, 4. Juni, 5. Juni
Rund um Fronleichnam: 8. Juni, 9. Juni, 10. Juni, 12. Juni 
 

 

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