17. November 2020

Frauen helfen Frauen aus allen Ländern

von Ida Pichler
Landesrätin Gabriele Fischer spricht mit den Leiterinnen
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Frauen- und Integrationslandesrätin Gabriele Fischer (li.) im Gespräch mit den Leiterinnen Katarina Ortner und Silvia Ortner von „Frauen aus allen Ländern“.
Deutschlerntipps, Erklärungen zu ärztlichen Befunden, Fragen zur Kinderbetreuung oder der Arbeitssuche – diese und viele andere Anliegen können an „Frauen aus allen Ländern“ herangetragen werden.

Die Zielgruppe der im Jahr 2001 gegründeten Bildungs- und Beratungseinrichtung sind Frauen mit Migrationsgeschichte und/oder Fluchterfahrung. Bei „Frauen aus allen Ländern“ finden sie einen geschützten Rahmen, um Deutschkurse zu besuchen oder sich beraten zu lassen. Für eine kostenlose, professionelle Betreuung der Kinder ist gesorgt. Die Zentrale der vom Land Tirol geförderten Einrichtung befindet sich in Innsbruck, Deutsch- und Basisbildungskurse sowie andere Angebote gibt es auch in Landeck, Reutte, Telfs und Wörgl.

Vertrauen durch Orientierung und Information

„Die Beratungsgespräche zielen auf Niederschwelligkeit, Empowerment und Selbstwirksamkeit der Frauen ab. Diese können sowohl persönlich, telefonisch als auch online geführt werden“, so Katarina Ortner vom Leitungsteam. „Dabei geht es insbesondere darum, den Frauen Orientierung und Information zu bieten“, ergänzt Silvia Ortner, die zweite Leiterin von „Frauen aus allen Ländern“. Neben Deutschkursen umfasst das Bildungsprogramm auch Alphabetisierungs- und Basisbildungskurse, eine Testvorbereitung für Deutschprüfungen sowie Freies Lernen. Ergänzt werden die Bildungsangebote durch Einzel- oder Gruppenberatungen, Informationsveranstaltungen sowie Freizeitaktivitäten. Individuelle Betreuung mit Fokus auf frauenspezifische Anliegen und Blick auf die jeweiligen Herkunftssysteme macht das Angebot von „Frauen aus allen Ländern“ für die Zielgruppe attraktiv. Spezifische Bildungs- und Beratungsangebote sind eine gute Basis, damit die Frauen Vertrauen aufbauen können – denn dieses ist für eine funktionierende Informationsvermittlung ausschlaggebend.

„ertebat“ bedeutet in der Sprache Dari „Verbindung“ – und genau diese erfahren in Tirol untergebrachte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwischen 14 und 21 Jahren sowie seit kurzem auch begleitete Kinder aus geflüchteten Familien zwischen acht und 14 Jahren im gleichnamigen PatInnen-Projekt, das vom Land Tirol gefördert wird. Die Bildung von Freundschaften und Netzwerken zwischen PatInnen und geflüchteten Kindern und Jugendlichen durch gemeinsam verbrachte Zeit steht im Vordergrund. Dabei profitieren beide Seiten: Die PatInnen erhalten einen Einblick in das Thema Flucht und Asyl und die reale Situation von jungen Flüchtlingen. Letztere haben durch die Patenschaft wiederum die Möglichkeit, Menschen, die in Tirol ansässig und gut vernetzt sind, kennenzulernen.

Kontaktperson bei Fragen oder bei Interesse an einer Patenschaft/einem Informationsgespräch: Kathrin Heis 0043 (0) 664 885 88 931

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