30. November 2020

In Zahlen gegossenes Infektionsgeschehen

Statistik zu Coronainfektionen in Tirol
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Stand: 22.11.2020
Rund 20 Millionen Mal wurde das Coronavirus-Dashboard des Landes seit seiner Einführung vor über acht Monaten aufgerufen. Es ist ein langer Weg, bis ein Testergebnis seinen Weg ins Dashboard des Landes findet. Hinter der Datenweitergabe stecken in der Praxis viele Arbeitsschritte.

Schaut man dem Daten-Team des Landes, dem sogenannten ISCO-Team (Informationssystem Coronavirus), bei der Arbeit über die Schulter, so zeigt sich vor allem eines: Es braucht viele Hände und Köpfe. Rund 30 Personen sind im Schichtbetrieb zwischen 7 Uhr morgens bis weit nach Mitternacht mit der Datenpflege und Sicherstellung der Datenqualität von derzeit (Anm. der Redaktion: November) durchschnittlich ca. 3.800 Testungen pro Tag beschäftigt. Durch eine komplexe Weitergabe der in großen Ausmaß vorhandenen Daten gelangen die für getestete Person, Behörde und Gesundheitssystem relevanten Informationen an die entsprechenden Stellen.
Beispiel: Von der 1450 ins Datensystem des Landes: Gernot hat Corona- Symptome und wählt die 1450. Die MitarbeiterInnen nehmen Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummer und Symptome auf. Es folgt ein routinemäßiger Abgleich mit dem Zentralen Melderegister (ZMR). Das wird nämlich automatisch geprüft. Bei Unregelmäßigkeiten nach dem Dateninput wird anschließend von den Landes-MitarbeiterInnen geprüft – wenn notwendig werden Personen auch angerufen, um die Daten korrekt einpflegen zu können.

Laborergebnisse treffen ein

Im Laufe des Tages treffen beim ISCOTeam sowohl positive als auch negative Ergebnisse von den Laboren ein – pro Tag sind dies derzeit zwischen 3.000 und 4.000. Im Fall von Gernot wird sein Datensatz im System gesucht, der aufgrund der Verbindung zwischen Leitstelle und Land Tirol vorhanden ist, und sein Ergebnis eingetragen. Einmal mehr werden die Daten hier einer Qualitätsprüfung unterzogen – kommt es zu Unregelmäßigkeiten, wird der gesamte Datensatz nochmals geprüft und adaptiert.
Fall 1: Das Corona-Testergebnis von Gernot ist negativ. Er erhält von der Behörde eine SMS, die auf Basis seiner Geburtsdaten eine Identifikationsnummer sowie sein Testergebnis enthält – sein Status wird im System- Datensatz auf „negativ“ gestellt. Pro Tag werden so aktuell jedenfalls über 3.000 Verständigungs-SMS versendet. Wurde keine Mobilnummer hinterlegt, wird dies der zuständigen Bezirkshauptmannschaft weitergeleitet. Im Dashboard scheint seine Negativ-Testung damit ausschließlich in der Zahl der „Gesamttestungen“ und „Getestete Personen“ auf.
Fall 2: Das Corona-Testergebnis von Gernot ist positiv. Sein Status wird im Datensatz auf „positiv“ gesetzt. Im Dashboard scheint seine Testung damit nicht nur bei „Gesamttestungen“ und „Getestete Personen“ auf, sondern auch in „Positiv Gesamt“ und „Aktiv Positiv“ – bis er von der zuständigen Gesundheitsbehörde als genesen gemeldet wird und sich sein Status dadurch ändert.
Da Gernot positiv ist, startet nun auch das Contact Tracing. Dazu werden vom Daten-Team bezirksweise Listen aller aktuellen positiven Ergebnisse erstellt, die während des Tages laufend an die Contact Tracing-Teams in Tirol übermittelt werden.

Tausende Datensätze und noch mehr Arbeitsstunden

Durch all diese Vorgänge wird das Dashboard des Landes gefüttert. Zu den jeweiligen Aktualisierungszeitpunkten um 8.30, 13.30 und 18.30 Uhr greift das Dashboard-System automatisch auf die Informationen im ISCO – dem Landes-System – zu und bildet diese anschließend im Dashboard ab. Der oben beschriebene Weg ist nur einer von vielen. So melden Privatlabore oder Kliniken beispielsweise ausschließlich die positiven Testergebnisse an die Behörde. Diese werden wie oben beschrieben übernommen und in Folge beginnt das Contact Tracing. Sollten Kontaktdaten unzureichend vorhanden sein, unterstützt auch die Landespolizeidirektion.
Alles in allem baut das „Dach der Corona- Zahlen“, das Dashboard des Landes, auf tausenden Datensätzen auf, die in noch mehr Arbeitsstunden eingepflegt, laufend kontrolliert und gewartet werden.
 

Dashboard-Update – was ist neu?

  • Neuinfektionen, Genesene und Verstorbene: 24-Stunden-Vergleich jeweils von 8.30 Uhr des Vortages zu 8.30 Uhr des jeweiligen Tages in absoluten Zahlen
  • Balkendiagramm zum 24-Stunden- Vergleich mit Stichpunkt 8.30 Uhr
  • Gemeindesuchfunktion
  • Dashboard-Aktualisierungen um 8.30, 13.30 und 18.30 Uhr – keine Aktualisierung um 9.30 Uhr
  • Corona-Updates inkl. Hospitalisierungszahlen erfolgen am späten Vormittag des jeweiligen Tages anstelle des Abends (www. tirol.gv.at/coronavirus im Bereich „News“) 

Häufig gestellte Fragen zum Coronavirus-Dashboard

  • Wann wird eine Testung den „Gesamttestungen“ zugerechnet?
Sobald ein Testergebnis vorliegt und dieses vom Daten-Team eingepflegt wurde, gilt der Fall für das System als abgeschlossen und wird in den „Gesamttestungen“ mitaufgenommen (diese beinhalten keine offenen Testungen).
  • Wann wird eine Testung den „Getesteten Personen“ zugerechnet?
Jede Person stellt einen Datensatz dar. Das System erkennt die Zahl der Datensätze – unabhängig davon, wie oft die Person bereits getestet wurde.
  • Was bedeutet „Unbekannt“ bei der Gemeindezuordnung?
Manchmal reichen die Daten nicht aus, um zum Zeitpunkt der Dashboard-Aktualisierung eine exakte Gemeindezuordnung vorzunehmen. Das System kann die Gemeinde nicht erkennen und stuft diese Kategorie als „Unbekannt“ ein.
  • Warum ergibt die Summe aller Gemeindedaten eines Bezirkes nicht zwangslaufig die Zahl an infizierten Personen im jeweiligen Bezirk?
Gemeindeergebnisse und auch Bezirksergebnisse können variieren, wenn Personen beispielsweise ohne Hauptwohnsitz in Tirol nicht einer Gemeinde zugeordnet werden können. Weiters kann es auch der Fall sein, dass weitere behördliche Abklärungen nötig sind. Alle Daten werden stets schnellst- und bestmöglich eingepflegt, sofern es gesicherte Informationen zulassen. 
 

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