Sie geben den Kindern nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern vor allem Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit – ein Daheim. Pflegeeltern werden laufend gesucht!
Das Wichtigste rund um Pflegeelternschaft auf einen Blick:
Warum kommen Kinder in Pflegefamilien?
Die Gründe, die eine außerfamiliäre Betreuung notwendig machen, sind vielfältig – sie reichen von Überforderung der Eltern bis hin zu Vernachlässigung oder Gewalt. Ist das Wohl eines Kindes nicht mehr ausreichend gesichert, organisiert die Tiroler Kinder- und Jugendhilfe für die betroffenen Minderjährigen einen passenden Betreuungsplatz. Neben sozialpädagogischen Wohngemeinschaften spielen Pflegefamilien dabei eine zentrale Rolle.Wer kann Pflegeperson werden?
Familien, Paare und Einzelpersonen können ein Pflegekind aufnehmen. Der Altersunterschied zum Pflegekind sollte mindestens 25 und höchstens 45 Jahre betragen. Entscheidend sind ein stabiles Umfeld, Zeit, Geduld und die Bereitschaft, ein Kind mit allem anzunehmen, was es mitbringt.Ist man für immer Pflegefamilie?
In einer Pflegefamilie sollen sich die Kinder auf dauerhafte und tragfähige Beziehungen verlassen können. Die Betreuung endet grundsätzlich mit dem 18. Lebensjahr des Kindes. In der Praxis sind Pflegekinder jedoch meist ein Leben lang Teil der Familie. Rechtlich betrachtet bleiben sie – im Unterschied zu Adoption – die Kinder ihrer leiblichen Eltern.Welche Unterstützung gibt es?
Pflegeeltern sind nicht allein: Die Kinder- und Jugendhilfe begleitet sie vor, während und nach der Aufnahme eines Pflegekindes. Pflegepersonen können außerdem ein Anstellungsverhältnis eingehen und sich damit sozialversicherungsrechtlich absichern.- 2024 lebten in Tirol 281 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Pflegefamilien.
- 18 Kinder werden derzeit in Bereitschaftsfamilien betreut, die Säuglinge und Kleinkinder bei Krisen kurzfristig aufnehmen.
In einer liebevollen Familie und einem geschützten Rahmen aufzuwachsen, ist ein großes Privileg. Deshalb suchen wir laufend Menschen, die bereit sind, einem Kind diesen Raum zu geben – eine Aufgabe, die ebenso herausfordernd wie erfüllend ist und einen unschätzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft leistet. Ich danke allen, die diese Verantwortung bereits übernehmen, und jenen, die sich dafür interessieren.
Eva Pawlata, Landesrätin für Kinder- und Jugendhilfe