13. Dezember 2022

Sicher unterwegs auf der Piste

von Konrad Pölzl
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Nicht nur im ungesicherten Gelände gilt es für WintersportlerInnen einiges zu beachten, um sicher ins Tal zu kommen.

Auch auf den gesicherten Pisten passieren trotz bestehender Sicherheitsvorkehrungen immer wieder Unfälle. Wer bereits wenige, einfache Regeln einhält, verringert das Verletzungsrisiko für sich und andere erheblich. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps für ein sicheres Pistenvergnügen:

Rücksicht auf andere nehmen

Die wichtigste Regel auf der Piste: Alle WintersportlerInnen sollten Rücksicht auf ihre Mitmenschen nehmen und sich stets so verhalten, dass keine anderen Personen gefährdet oder geschädigt werden.

Richtige Ausrüstung

Bindung funktionstüchtig und Kanten geschliffen? Egal, ob auf Skiern oder auf dem Snowboard: Die regelmäßige Wartung der Ausrüstung verringert das Unfallrisiko wesentlich. Zudem sollte der Helm bei der Wintersportausrüstung keinesfalls fehlen und korrekt getragen werden.

Überblick behalten

Augen auf bevor es kracht: Viele Unfälle auf der Piste passieren durch Kollisionen mit anderen WintersportlerInnen. Um diese zu vermeiden, sind folgende Dinge zu beachten:
• Vor dem Losfahren ein kurzer Blick nach unten und nach oben!
• Für das Anhalten auf der Piste übersichtliche Stellen wählen – beispielweise sollte man nicht hinter einer Geländekante, sondern an übersichtlichen Pistenabschnitten stehen bleiben – am besten im Randbereich.
• Bei viel befahrenen Pistenstücken (etwa Zusammenführung von Pisten) besonders wachsam und mit angepasster Geschwindigkeit fahren.
• Ein Auf- oder Abstieg zu Fuß darf nur am Rand der Piste erfolgen.
• Vor Einfahrt in die Liftanlage Geschwindigkeit anpassen und Rücksicht auf andere Personen nehmen.
• Markierungen und Signale entlang der Pisten sind unbedingt zu beachten.

Geschwindigkeit anpassen

Im Skiweltcup zählt Geschwindigkeit, im Freizeitsport hingegen gibt es nichts zu gewinnen. Zwar macht vielen WintersportlerInnen schnelles Fahren Spaß, dennoch sollte man das Tempo stets dem eigenen Können und den äußeren Rahmenbedingungen anpassen. Ein sicheres Anhalten muss zu jeder Zeit möglich sein!

Richtige Fahrspur und sicheres Überholen

Apropos Skiweltcup: Andere WintersportlerInnen auf der Piste sind keine Slalom-Kippstangen! Daher gilt: Die von oben kommenden Skibzw. SnowboardfahrerInnen müssen ihre Fahrspur – insbesondere bei Überholvorgängen – so wählen, dass andere nicht gefährdet werden. Genügend Abstand ist dabei Grundvoraussetzung.

Verhalten nach einem Unfall

Manchmal passiert es trotzdem: Unfälle lassen sich trotz aller Vorsicht nicht zur Gänze vermeiden. Kommt es zu einem Unglück, sind andere WintersportlerInnen zur Hilfeleistung verpflichtet. Wenn notwendig, sollte der Notruf verständigt und Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt werden. Zusätzlich sehr wichtig: Die Unfallstelle auf der Skipiste gut absichern, damit keine Folgeunfälle passieren. Dazu am besten Skier, Snowboard oder Skistöcke ca. zehn Meter oberhalb der Unfallstelle überkreuzt in den Schnee stecken, um andere WintersportlerInnen auf die Gefahrenstelle aufmerksam zu machen. Befindet sich der Skiunfall nicht gut erkennbar hinter einer Kuppe, sollte die Markierung oberhalb dieser aufgestellt werden. Bei einem Unfall schlussendlich zu beachten gilt die Ausweispflicht: Jede/r WintersportlerIn – egal ob ZeugIn oder Beteiligte/r – muss sich im Falle eines Unfalls ausweisen können.
Die vorgestellten Tipps basieren auf den zehn Verhaltensregeln für Skipisten, die vom internationalen Ski-Verband FIS erstellt wurden.

SOS-EU-ALP APP

Auch im freien Gelände Standort im Notfall möglichst punktgenau bekanntgeben: SOS-EU-ALP APP Im Notfall zählt jede Sekunde. Damit Einsatzkräfte verunglückte Personen unter anderem auch in den Bergen so rasch wie möglich finden können, gibt es die SOS-EU-ALP APP: Mit dieser kann schnell und einfach eine Notfallmeldung abgesetzt werden, die samt Standort- und Kontaktdaten an die jeweilige Leitstelle übermittelt wird. Mit der zusätzlichen Funktion „Standortverlauf“ ist es zudem möglich, den Standort auch ohne Notfall in regelmäßigen Abständen aufzuzeichnen. Im Falle einer Suchaktion kann dadurch die Suche der verunglückten Personen erleichtert werden. Die App ist in Tirol, Südtirol und Bayern einsetzbar.
 

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