12. Dezember 2023

Mobilitätswende als Mosaik mit vielen Teilen

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Die KEM Stubaital wurde bereits mit dem „Climate Star“ ausgezeichnet.
Das Thema Mobilität ist ein zentraler Bestandteil der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie.

Denn der Verkehr verursacht rund 40 Prozent der CO2-Emissionen in Tirol. Es geht dabei aber nicht nur um den Umstieg auf Öffis. Die Mobilitätswende ist viel mehr. Wie ein Mosaik besteht sie aus vielen Teilen: von aktiver Mobilität zu Fuß oder auf dem Fahrrad über den öffentlichen Nahverkehr bis hin zu emissionsarmen Fahrzeugen. Jede und jeder kann eine aktive Rolle einnehmen und mithelfen, die Mobilitätswende voranzutreiben. Das gemeinsame Ziel aller Maßnahmen: Verkehr vermeiden, verlagern, verbessern und teilen. Die Zahlen zeigen beispielsweise, dass es ein großes „Einsparungspotenzial“ bei Pkw-Fahrten gibt: Rund ein Drittel aller Pkw- Fahrten in Tirol ist kürzer als drei Kilometer und bei einer Fahrt sitzt im Schnitt nur eine Person im Auto. Das heißt: Viele Autofahrten könnten wegfallen, wenn man kurze Strecken zu Fuß geht, mit dem Rad fährt oder auf längeren Strecken eine Fahrgemeinschaft bildet.
Im Stubaital und im Wipptal wird mit zahlreichen Maßnahmen bereits fleißig an der Mobilitätswende gearbeitet.

Der „Bus“ auf zwei Beinen

„Gehgemeinschaft“ statt „Fahrgemeinschaft“ lautet das Motto in der Klima- und Energiemodellregion (KEM) KLIMAfit Wipptal. Ehrenamtliche Aufsichtspersonen begleiten dabei Kinder zu Fuß auf ihrem Schulweg. Dieser sogenannte „Pedibus“ ist in Steinach bereits seit 2017 im Einsatz und wurde heuer als „Sicher bewegen im Wipptal“ im ganzen Tal ausgerollt. Die Vorteile: weniger „Elterntaxis“ auf den Straßen, mehr Kontakt zwischen den Kindern auch außerhalb des Klassenzimmers und Bewegung an der frischen Luft. Die Aktion ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinden im Wipptal, dem Eltern-Kind- Zentrum Wipptal und der KEM sowie der zahlreichen freiwilligen Eltern – und es zeigt: Die Mobilitätswende beginnt schon bei den Jüngsten.

Mit dem Stubuss’l durchs Tal

Die Klima-Energiemodellregion Stubaital ist ein wahrer Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Sie wurde für ihr Engagement bereits mit dem europäischen Klimapreis „Climate Star“ ausgezeichnet. Die Mobilitätskette im Stubaital wurde diesen Sommer mit dem regionalen „Stubuss‘l“ um ein weiteres Mosaikteil erweitert: Denn auch wenn die Öffi-Verbindungen in Tirol schon sehr gut ausgebaut sind, braucht es aufgrund der Topografie mit seinen vielen Tälern, Dörfern und Weilern auch kleine, lokale Mobilitätslösungen. Sie vervollständigen und verdichten das Öffi-Netz. So geschehen im Stubaital, wo die Buslinie 595, auch „Stubuss’l“ genannt, jeden Tag zwischen 7 und 22 Uhr ihre Runden dreht und die Gemeinden verbindet. Dabei werden neben der HTL in Fulpmes auch das Gewerbegebiet sowie beliebte Freizeiteinrichtungen wie das StuBay, die Serleslifte, Schlick 2000 und der Elfer im Tal angefahren, die dadurch auch noch bis spätabends besucht werden können.

 

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