Der Tourismus ist wichtiger Arbeitgeber und Wertschöpfungsmotor für Tirol.
Auch wenn die Tourismusakzeptanz allgemein auf einem hohen Niveau ist, finden sich in der Bevölkerung auch kritische Stimmen: Sie sehen im Tourismus keinen Mehrwert. Um verschiedenste Sichtweisen einzufangen, findet in regelmäßigen Abständen das „Dialogforum Tourismus“ statt.
In den Sommermonaten kommen jährlich rund sechs Millionen Urlaubsgäste nach Tirol. Doch über die Ankunft der TouristInnen freut sich nicht jede Tirolerin bzw. jeder Tiroler. Inwieweit die Bevölkerung das Tourismusgeschehen österreichweit akzeptiert, wird seit 2020 durch Befragungen erhoben. Die Ergebnisse der Studie aus dem Jahr 2022, an der 2.468 Personen zwischen 15 und 75 Jahren teilnahmen, zeigen: Mit 76 von 100 Punkten wird österreichweit ein hohes Akzeptanzniveau erreicht. Gegenüber den Vorjahren ist jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Tourismusakzeptanz in der Tiroler Bevölkerung ist im Vergleich dazu knapp unter dem Bundesschnitt. Allgemein wird die Tourismusakzeptanz positiv beeinflusst, wenn der Tourismus die Wirtschaft, Kaufkraft und Regionen stärkt sowie Arbeitsplätze oder Nachhaltigkeit fördert. Wenn der Umwelt geschadet wird, die persönliche Sicherheit negativ betroffen ist, der Tourismus zu Überfüllung führt oder das Leben teurer wird, sinkt die Akzeptanz.
Dialog = der Tiroler Weg
„Der Erfolg des heimischen Tourismus hängt nicht alleine davon ab, wie viele Gäste zu uns nach Tirol kommen bzw. wie viele Nächtigungen wir pro Saison verzeichnen. Auch die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beispielsweise entscheidende Faktoren für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung“, betont Tourismuslandesrat Mario Gerber und verweist auf das Tiroler Tourismus- Strategiepapier: „Bereits im ‚Tiroler Weg‘ haben wir festgehalten, dass wir proaktiv Dialoge mit Stakeholdern und Interessensgruppen sowohl auf regionaler als auch auf überregionaler Ebene führen wollen. Obwohl ein leichter Rückgang bei der Tourismusakzeptanz zu verzeichnen ist, befindet sie sich in unserem Land nach wie vor auf einem hohen Niveau. Wir werden diese leichte Abnahme aber nicht einfach ignorieren, sondern insbesondere mit jenen, die den Tourismus kritisch sehen, in Dialog treten. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen und dabei auch Mythen von Fakten trennen. Hierzu haben wir in Tirol bereits das ‚Dialogforum Tourismus‘ ins Leben gerufen, bei dem verschiedenste Meinungen und Einstellungen zum Tiroler Tourismus Gehör finden.“
Dialogforum Tourismus
Das „Dialogforum Tourismus“ wurde vom Tyrol Tourism Board (TTB), dessen Vorsitzender LR Gerber ist, im April 2022 initiiert und wird von der Tirol Werbung organisiert. Seitdem treffen sich regelmäßig etwa 50 Personen verschiedener Interessensgruppen und Institutionen rund um die Tourismuswirtschaft. Ziel ist es, möglichst viele und vor allem unterschiedliche Perspektiven einzufangen, die den Tourismus betreffen und die Bevölkerung beschäftigen. Bei jedem Termin gibt es ein Schwerpunktthema, das die TeilnehmerInnen bestimmen – beispielsweise Verkehr oder Raumplanung. „Es geht dabei keineswegs darum herauszufinden, wer Recht hat. Vielmehr geht es um das wechselseitige Erkunden von Sichtweisen und Meinungen und letztendlich um das gemeinsame Finden gangbarer Wege, mit denen die Tiroler Bevölkerung und die Gäste zufrieden sind“, betont LR Gerber.
